Heilpflanzen spielen bei Hildegard von Bingen eine sehr wichtige Rolle.
Sie verwendete die damals bekannten meist mediterranen Heilpflanzen aus den Klöstergärten
und exotische Gewürze und Pflanzen aus Asien.
Das Besondere an der Heilpflanzenkunde der Hildegard ist jedoch,
dass sie auch die einheimischen Heilkräuter der Volksheilunde einsetzte.
Das unterschied sie von vielen anderen Heilkundigen,
die nur die Heilkraft aus der Ferne schätzten.
In ihren medizinischen Werken beschreibt Hildegard von Bingen über hundert Heilpflanzen
und gibt Rezepte für ihre Anwendung als Kräuterwein, Pulver, Tee, Auflage, Salbe und Tinktur.
Hier eine Auswahl der von Hildegard besonders geschätzten Kräuter:
Galgant
Galgant stammt ursprünglich aus Arabien und wurde in Klostergärten angebaut.
Am Galgant schätzt Hildegard die durchblutungsfördernde Wirkung und seine Kraft bei Herzproblemen.
Ausserdem soll er laut Hildegard gegen Fieber, Kreislaufschwäche, Lungenprobleme, Verrücktheit,
Magenleiden, Verstopfung und festsitzenden Husten.
Die Meisterwurz wird von Hildegard gegen Fieber empfohlen.
Dazu soll man einen Wein mit der zerstossenen Wurzel ansetzen.
Quendel ist die Wildform des Thymians und kann auch ähnlich eingesetzt werden.
Hildegard empfiehlt ihn gegen Kopfschmerzen.
Auch für die Durchblutung der Haut und bei allerlei Hauterkrankungen ist er hilfreich,
nicht zu vergessen seine Wirkung gegen Husten.
Bertram kommt bei Hildegard, ebenso wie Galgant und Quendel auch als Gewürz in der Küche
fast täglich auf den Tisch, weil sie seine Heilwirkung so hoch einschätzt.
Der Bertram liegt ihr wegen seiner verdauungsfördernden und säftereinigenden Wirkung am Herzen.
Ausserdem empfiehlt sie ihn gegen Lungenleiden, Herzleiden und Magenprobleme.
Weitere Heilpflanzen, die von Hildegard empfohlen wurden (Auswahl):
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