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Zu Lebzeiten wurde Hildegard von Bingen schon verehrt wie eine Heilige.

Doch dann geriet sie nach und nach in Vergessenheit. Jahrhundertelang interessierte sich niemand mehr für ihr Wissen.

Gesundheit und Wohlbefinden wurden in der immer chemischer werdenden Schulmedizin oder fernöstlichen Lehren gesucht.

Erst 1970 wurden Hildegard und ihre Lehren von Gottfried Hertzka, einem österreichischen Arzt, wieder entdeckt. Er erprobte die vielen Rezepturen der Hildegard und machte sie der Öffentlichkeit bekannt.

Inzwischen ist Hildegard jedem ein Begriff, der sich mit Naturheilkunde beschäftigt. Es gibt Hildegard-Gesellschaften, ihr zu Ehren werden Feste gefeiert, ihre Reliquien werden verehrt und Studierende schreiben Diplomarbeiten über sie.

Hildegards Ansatz zur Gesundheit ist ganzheitlich:

Um gesund zu sein oder zu werden, muss das gesamte Leben in Harmonie mit Gott sein und wichtigen Grundregeln folgen.

Hildegard in ihrer Medizin dabei christliche Regeln, traditionell griechisch-lateinische Medizin, Volksheilkunde und Erkenntnisse aus ihren Visionen.

Für ein gesundes Leben hat Hildegard viele Ratschläge und Rezepte in folgenden Bereichen ausgearbeitet:

Ein Rezept der Hildegard:
Ein Pulver gegen Gift und Zauberworte; Gesundheit, Kraft und Glück bringt es dem, der es bei sich trägt. Man gräbt eine Wurzel von Ruprechtskraut mit ihren Blättern, ebenso zwei Malvenwurzeln, sieben Wegerichwurzeln Mitte April an einem Mittag aus, legt sie auf feuchte Erde und besprengt sie etwas mit Wasser, damit sie sich frisch halten. Wenn es gegen Abend geht, setzt man sie bis Sonnenuntergang den Sonnenstrahlen aus. Dann legt man sie wieder für die folgende Nacht auf feuchte Erde und besprengt sie mit Wasser, damit sie nicht trocken werden … Schliesslich zerdrückt man die Kräuter, legt sie in eine neue Büchse und giebt etwas Bisam hinzu … Diese Kräuter hält man täglich, um gesund zu bleiben oder zu werden, an Augen, Ohren, Mund und Nase, um ihren Geruch aufzunehmen.

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